Rendite gegen Risiko – immer im gleichbleibenden Verhältnis
Zwischen Rendite und Risiko besteht immer ein gleichbleibendes Verhältnis. Umso höher das Vermögen ausfallen würde, das Du am Ende herausbekommst, umso größer auch das Risiko. Gerade, da eine Anleihe ein langfristiges Investment ist, musst Du mit einem hohen Geldbetrag jonglieren, der Deine Liquidität zunächst stark einschränkt.
Umso häufiger Du anlegst, umso klüger investierst Du auch. Kommt es zu einem Wertabfall, lässt sich der Schaden dadurch noch bestmöglich eingrenzen.
Bei einer Anleihe mit einem Kurswert von 90 % würdest Du für einen Nennwert von 500 Euro einen Betrag von 450 Euro investieren. Nach der Laufzeit wird der Nennwert zurückbezahlt, sofern in der Zwischenzeit keine Pleite geschieht.
Unternehmen, die Anleihen ausgehen, sind besonders gefährdet, „durch den Feind“ übernommen zu werden
Um dies näher zu erklären, müssen wir kurz weiter ausholen.
Stell Dir vor, ein Unternehmen hat seinen Börsengang erfolgreich absolviert. Es sind bereits Aktien davon im Umlauf, um nun noch weitere Finanzmittel für die erneute Expansion zu generieren, werden Anleihen ausgegeben. Schließlich will der Unternehmer seine Entscheidungsgewalt und damit auch die Mehrheit der Firma behalten.
Nun gibt es aber immer einen Mitbewerb und der schläft nicht. Die Konkurrenz bereitet sich auf die feindliche Übernahme vor, denn Unternehmen an der Börse sind davor besonders gefährdet.
Dies geschieht über drei Schritte: Hedgefonds, Leerverkäufe und schließlich die feindliche Übernahme.
Hedgefonds
Viele verschiedene Anleger legen ihr Geld zusammen und tätigen damit eine Investition. Dies stellt einen herkömmlichen Fonds dar, sein aggressives Gegenstück ist der Hedgefonds. Dieser ist gleich aufgebaut, unterliegt aber weniger starken Regulierungen. Gleichzeitig ist er mit hohen Kapitalbeträgen ausgestattet und kann nicht zuletzt dadurch Investitionen tätigen, die gewöhnlichen Fonds verwehrt bleiben.
In seiner aggressivsten Form wird ein Hedgefonds auch oft als Heuschrecke bezeichnet. Das rührt daher, dass er bei einem Unternehmen investiert, während er ausschließlich auf kurzfristige Kurssteigerungen aus ist. Da dabei auch radikale Mittel angewandt werden, welche den Ruin des Unternehmens bedeuten können, zieht der Hedgefonds wie ein Heuschreckenschwarm darüber hinweg.
Leerverkäufe
Leerverkäufe kennt man primär von der letzten großen Wirtschaftskrise. Man wettet dabei gegen eine Aktie und profitiert vom Differenzbetrag.
Hierbei leiht sich ein Anleger eine Aktie, die ihm gar nicht gehört, und verkauft sie weiter. Klingt zunächst unlogisch, ist aber an der Börse möglich. Anschließend spekuliert man darauf, dass der Kurs dieser Aktie sinkt, um sie anschließend zurückzukaufen. Diese erhält der ursprüngliche Verleiher dann zurück, der sich nun mit einem großen Wertverlust konfrontiert sieht.
In diesem Fall wird sich die Aktie des gesunden Unternehmens ausgeliehen, um sie zu verkaufen, zu ruinieren und anschließend mit verlorenem Wert zurückzukaufen. Nicht selten bemüht sich dabei der Mitbewerb darum, negative Gerüchte über das gesunde Unternehmen zu streuen, um den Aktienkurs in den Keller zu treiben.
Das Budget, um dies zu bewerkstelligen, wird in so einem Fall durch den Hedgefonds berappt.
Feindliche Übernahme
Durch die Turbulenzen muss das gesunde Unternehmen nun einige seiner Aktien verkaufen. Dadurch entsteht aber meist so ein starker Verlust, dass der Firmeninhaber nur mehr minimale Anteile am Unternehmen besitzt. Beispielsweise nur noch 30 Prozent.
Da der Aktienkurs zu diesem Zeitpunkt sehr tief liegt, ist eine feindliche Übernahme nun sehr wahrscheinlich.
Während sich in einer regulären Kaufsituation der Interessent direkt an den Vorstand wenden würde, übergeht er diesen bei einer feindlichen Übernahme. Stattdessen wendet er sich direkt an die Personen, denen Aktien an dem Unternehmen gehören. Er kauft sie alle auf, ebenso finanziert durch den Hedgefonds und gleichzeitig begünstigt durch den tiefen Kursabfall. Den Aktionären wird ein höherer Verkaufspreis als eigentlich üblich geboten, um so schließlich zu einer Mehrheit an Firmenanteilen zu gelangen.
Hat nun beispielsweise der Konkurrent 65 Prozent an Firmenantielen, während der Gründer nur noch 30 Prozent behält, schickt er diesen durch eine Abfindung aus dem Rennen.
Solche Vorgehensweisen sind vollkommen legal, daher kannst Du als Anleger auch nichts dagegen tun. Würdest Du nun deine Anleihen verkaufen, hast Du es auch mit einem großen Verlustgeschäft zu tun.
Daher gelten stets folgende drei Faustregeln beim Investieren in Anleihen:
- Obacht bei neuen Unternehmen.
- Vorsicht bei Unternehmen, die von einem rapiden Gewinn profitieren und gleichzeitig eine starke Konkurrenz haben.
- Am besten in viele kleine Anleihen investieren, als nur in wenige große.