Was Du unbedingt über Fahrrad- und E-Bike-Versicherungen wissen musst
Fahrräder und selbstverständlich auch E-Bikes sind die perfekten, nachhaltigen Alternativen zu KFZ-Fahrzeugen. Das ganze Land ist ausgestattet mit gut zugänglichen Fahrradwege und auch der gesundheitliche Aspekt von regelmäßigen Fahrten auf einem Rad sind enorm. Das gilt selbst für E-Bikes! Denn selbst, wenn wir uns nicht andauernd auf dem Fahrzeug sportlich betätigen, bewegen wir uns damit an der frischen Luft und tanken jede Menge Sonnenlicht.
Leider müssen wir aber auch den Tatsachen ins Auge blicken, so werden jedes Jahr hunderte Diebstähle von Fahrrädern im ganzen Land vermeldet. Und auch, wenn es immer mehr Möglichkeiten gibt, sie zurückzuholen, überstehen sie diese Vorkommnisse nicht unbeschadet. Hier erfährst Du daher nun, was es über das Thema Versicherungen in dieser Hinsicht zu wissen gibt und über welche Du nachdenken solltest.
Gibt es einen Unterschied in der Versicherung von Fahrrädern und E-Bikes?
Versicherungsanstalten handhaben Fahrräder und E-Bike in der Regel völlig gleich. Daher sind alle nachfolgenden Angaben und Informationen damit auch allgemeingültig.
Welche Möglichkeiten habe ich, um mein Fahrrad zu versichern?
Grundsätzlich kannst Du das Fahrrad über eine Hausratsversicherung absichern. Allerdings greift diese nur bei einem Einbruchdiebstahl und der liegt dann vor, wenn das Bike aus dem verschlossenen Keller oder einer verschlossenen Garage entwendet wird.
Außerhalb davon greift deren Versicherungsschutz nicht. Manche Anbieter stellen Dir jedoch die Option zur Verfügung, durch einen gewissen Zusatzbetrag auch im Diebstahlsfall außerhalb dieser Bereiche für Ersatz zu sorgen. Dazu braucht es ein eigenständiges Fahrradschloss. Dieses darf nicht am Fahrradrahmen montiert sein.
Zusätzlich dazu gilt die Vorgabe, dass Du einen gemeinschaftlichen Fahrradabstellraum innerhalb Deines Wohnkomplexes nutzen musst, sofern ein solcher zur Verfügung steht.
Daneben gibt es eine spezielle Fahrradversicherung, die sich wirklich rein mit diesem Gefährt befasst. Hierzu musst Du folgendes wissen:
- In der Regel wird das Fahrrad bis zu einem bestimmten Kaufpreis versichert. Fahrzeuge, deren Wert diesen übersteigt, können nicht versichert werden.
- Üblicherweise gibt es verschiedene Tarife, die unterschiedliche Dinge absichern, vom Sachschaden bis hin zum Diebstahl.
- Auch bei der Fahrradversicherung gibt es oft Selbstbeteiligungen.
- Einige Prämien sinken, sobald das Rad codiert wird. Das kann bei jeder Polizei vorgenommen werden.
In welchem Fall zahlt die Fahrradversicherung?
Was genau von der Fahrradversicherung bezahlt wird, hängt vom gewählten Tarif ab.
Zu den häufigsten Schäden, die abgesichert sind, zählen:
- Diebstahl
- Einbruchdiebstahl
- Elektronikschäden (E-Bike!)
- Fallschäden
- Feuchtigkeitsschäden
- Feuer
- Konstruktionsfehler
- Materialfehler
- Produktionsfehler
- Raub
- Sturzschäden
- Unfallschäden
- Unsachgemäße Handhabung
- Vandalismus
Einige davon fallen erst viele Jahre später auf, bei häufiger Nutzung trotz allem erst nach ein paar Monaten. Du musst hier besonders sorgsam sein und Dir das Kleingedruckte durchlesen.
Falls Du Radsport betreibst, der mit häufigen Unfällen behaftet ist, so etwa Downhill, musst Du unter Umständen ein Zusatzpaket dazubuchen.
Wichtig ist außerdem für dich, ob die Versicherung im Schadenfall entweder für die Reparatur aufkommt, oder Dir ein neues, gleichwertiges Ersatzfahrrad zukommen lässt. Überprüfe vor Vertragsabschluss, unter welchen Umständen diese beiden Szenarien eintreten!
Zu rechnen ist mit Jahresbeträgen zwischen 95 und 200 Euro, abhängig vom zu versichernden Wert. Kalkuliert wird hier mit einem Bike, das 1.000 Euro in der Anschaffung kostet.
Welches Schloss brauche ich, damit die Fahrradversicherung im Falle eines Diebstahls zahlt?
Wie erwähnt muss das Schloss eigenständig sein, darf also nicht am Fahrrad montiert werden. Einige Anbieter verlangen sogar, dass Du spezielle, von ihnen vorgegebene Schlösser nutzt. Das gründet dann meist auf statistischen Werten und Versuchen darüber, dass diese Schlösser bei versuchten Diebstählen stabiler sind.
Darüber hinaus ist auch der Einsatz des Schlosses entscheidend, ob Deine Versicherung Dich im Verlustfall entschädigt. So darfst Du zum Beispiel das Rad nicht einfach mal eben vor dem kleinen Supermarkt abstellen, ohne es fachgemäß abzuschließen. Das gilt als fahrlässig, somit trägst Du einen großen Teil der Schuld, dass das Fahrrad abhanden gekommen ist. Die Entschädigung ist damit gleich null.
Beinhaltet eine Fahrradversicherung auch einen Kaskoschutz?
Nicht automatisch, aber es ist möglich, ein entsprechendes Paket zu buchen.
Reguläre Fahrradversicherungen verfügen immer über einen Selbstbehalt. Wie so oft gilt daher: Lies das Kleingedruckte und scheue Dich nicht davor, bei der Versicherungsanstalt genau nachzufragen, welche Schäden abgedeckt sind.
Kann man eine Fahrradversicherung ohne Haftpflichtversicherung abschließen?
Selbstverständlich ist das möglich. Allerdings musst Du hier dann auch damit rechnen, dass Unfälle sehr teuer werden können. Denn eine zusätzliche Haftpflichtversicherung sichert Deine Teilschuld ab, die Du bei einem Verkehrsunfall in den meisten Fällen trägst. Kommt es zum Beispiel zu anderen Unfallgeschädigten, bewahrt Dich diese Versicherung durchaus vor dem finanziellen Ruin.
Kann man eine Fahrradversicherung für die ganze Familie abschließen?
Einzelne Versicherer bieten Familientarife an. Diese zielen in erster Linie auf mehrköpfige Familien mit auch mehreren Fahrrädern ab, können grundsätzlich aber auch von Personen genutzt werden, die selbst mehrere solche Transportmittel besitzen.
Bietet Deine Versicherung solche Tarife nicht an, musst Du auf Zusatzpakete zurückgreifen. Hier ist Vorsicht geboten, denn die dabei entstehenden Prämien sind weitaus teurer als der Schutz einer Hausratsversicherung. Andererseits machst Du hier natürlich starke Abstriche, was den Versicherungsumfang angeht.