Eine Sache gleich vorweg: Es besteht keine Pflicht für Dich als Vermieter, irgendwelche Versicherungen abzuschließen. Von Vorteil können sie trotzdem sein, außerdem lassen sich die meisten von ihnen steuerlich absetzen.
Im Optimalfall zahlen die Bewohner allesamt fleißig ihren Mietzins, sodass auch Du monatlich die Kreditrate Deiner Kapitalanlage abbezahlen kannst. Ein finanzielles Risiko besteht aber zu jeder Zeit, denn in der Küche kann es schnell zum Brand kommen, ein Sturm oder ein nicht geräumter Weg reißen Dir schnell ein Loch in Dein Budget. Damit Du nicht aus dem finanziellen Gleichgewicht gerätst, solltest Du Dir zumindest mal einen Überblick über die verschiedenen Versicherungen verschaffen – wir sind dabei gerne behilflich!
Welche Versicherungen gibt es und was bewirken diese? Ein Schnellüberblick
Versicherung | Richtpreis ca. (Jahresbeitrag) | Info | Steuerlich absetzbar? |
---|---|---|---|
Wohngebäudeversicherung | 100 Euro | Zustand und Baujahr des Objekts entscheiden über den Jahresbeitrag. | Ja |
Zusatzversicherung für Elementarschäden & Naturkatastrophen | individuell | Höhe hängt von der Lage ab, hier geht es um die Gefährdungsklassen innerhalb Deutschlands. | Ja |
Gebäude-Haftpflicht bzw. Haus- und Grundbesitzhaftpflichtversicherung | 40 bis 150 Euro | Kann nach Gebäudegröße, Zustand, Baujahr und Lage abweichen. | Nein. Kann aber auf den Mieter als Nebenkosten umgelegt werden. |
Wohnungshaftpflichtversicherung | 80 Euro | Deckt seltene Schadensfälle, bei denen die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung nicht greift. | Nein |
Private Haftpflichtversicherung | 80 Euro | Macht nur für den Mieter Sinn. | Nein |
Vermieterrechtsschutz | 50 Euro | Es besteht dennoch ein Selbstbehalt. Die Deckungssumme beträgt i. d. R. 300 Euro. | Ja |
Versicherung gegen Mietausfall, Mietverlust und Mietnomaden | 120 bis 200 Euro | Genaue Summe hängt von Absicherungsbetrag ab. Sichert auch gegen Sachschäden ab. | Nein |
Restschuldversicherung | individuell | Nein |
Wohngebäudeversicherung
Von allen Versicherungen für Vermieter handelt es sich bei der Wohngebäudeversicherung um die wohl wichtigste. Denn sie sichert Dich als Eigentümer gegen Schäden höherer Gewalt ab. Dazu zählen Hagel, Leitungswasser, Sturm und Feuer. In besonders gefährdeten Gegenden greift sie sogar bei Elementarschäden wie Hochwasser oder Erdrutsch, dazu ist aber meist ein Zusatzpaket mitsamt höherer Zusatzzahlung notwendig.
Wie hoch die Deckungssumme letzten Endes ist, richtet sich genauso wie der Jahresbetrag nach dem Objekt und wird dabei von Baujahr, Standort und Werterhalt beeinflusst.
Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht
Bei der Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung handelt es sich um das direkte Pendant zur privaten Haftpflichtversicherung eines Mieters. Sie schützt Dich bei allen Schadensansprüchen von Seiten der Geschädigten.
Sollte sich zum Beispiel beim Überqueren des nicht ausreichend geräumten Weges ein Bein brechen und zählt dieser noch zum Grundstück der Immobilie, schützt Dich eine solche Versicherung. Gedeckt werden dabei die Kosten für Krankenhausaufenthalt, Behandlung durch den Arzt und Physiotherapeuten und weitere Schadensansprüche, wie etwa Schmerzensgeld.
Die gute Nachricht: Die Kosten für diese Versicherung kannst Du in der Nebenkostenabrechnung auf die Mieter umlegen. Das ist ein Trost dafür, dass sie in der Regel nicht steuerlich absetzbar ist. Allerdings muss sie innerhalb der Kostenaufstellung nachvollziehbar aufgeführt werden.
Wohnungshaftpflichtversicherung
Die Wohnungshaftpflichtversicherung ist eine Zwischen- oder auch Zusatzlösung zwischen der Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht und der privaten Haftpflichtversicherung. Grundsätzlich wird sie auch als Zusatz bei der privaten Haftpflichtversicherung gebucht, was sie für Dich als Vermieter zunächst irrelevant erscheinen lässt. Allerdings deckt sie seltene Schadensfälle innerhalb einer Wohnung, für die der Mieter nicht haftet und auch nicht haften muss.
Das kann ein Brand durch ein defektes Küchengerät sein oder ein Teil, das sich aus der Deckenverkleidung löst und Bewohner oder gar Besucher verletzt.
Vermieterrechtsschutz
Die Rechtsschutzversicherung für Vermieter deckt Deine Kosten bei jeglichem Rechtsstreit. Etwa, wenn der Mieter seine Wohnung beim Auszug nicht ordnungsgemäß übergeben hat oder wenn es aufgrund von Mietrückständen zu einer Klage kommt.
Damit das Vermieten von Immobilien weiterhin lukrativ bleibt und nicht zur Kostenfalle wird, solltest Du über einen Rechtsschutz auf jeden Fall nachdenken.
Wichtig zu wissen: Bei der Rechtsschutzversicherung ist unbedingt zwischen privater und gewerblicher Vermietung zu unterscheiden!